FUA (Fachunabhängiger Ausgleichsunterricht)
Was ist das eigentlich?
Der fachunabhängige Ausgleichsunterricht ist Teil eines umfassenden Förderkonzeptes an der Gesamtschule Espenstraße. Während die fachabhängige Förderung in einzelnen Fächern wie Deutsch, Mathematik oder Englisch darauf abzielt, die fachlichen Kenntnisse der Kinder zu stärken und ihnen zu helfen, Lücken aufzuarbeiten, will der fachunabhängige Ausgleichsunterricht den Kindern helfen, sich allgemein besser konzentrieren zu können oder einfach auch besser mit den Klassenkameraden auszukommen.
Ziel des fachunabhängigen Ausgleichsunterrichts ist „der Abbau allgemeiner nicht fachbezogener Lernschwierigkeiten, z.B. durch Konzentrationstraining, Sprachkompensatorik und Kurse zur Verbesserung des Arbeits-, Lern- und Sozialverhaltens.“ (aus einem Erlass des Ministeriums)
Es sind vor allem drei Bereiche, in denen der FuA den Kindern helfen kann:
Soziales Lernen in der Gruppe
Arbeits- und Lernverhalten
Fehlendes Selbstbewusstsein – Ängste
Für jeden dieser drei Bereiche bietet die Schule eine eigene FuA-Gruppe an, die jeweils aus höchstens sechs Schülerinnen und Schülern besteht. Außerdem bietet die Schule in bestimmten Fällen auch Einzelfall-Hilfe.
Soziales Lernen in der Gruppe
Probleme mit dem sozialen Lernen in der Gruppe zeigen sich häufig als Clownerien, durch aggressives Verhalten, aber auch durch ein auffallendes Geltungsbedürfnis oder durch früh einsetzende Isolation in der Klasse.
In Partnerübungen, in Gruppenspielen (z.B. Kontakt-, Bewegungs-, Wahrnehmungs- und Interaktionsspiele) und Gruppengesprächen und durch Rollenspiele lernen die Kinder im FuA, mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern ebenso wie mit Erwachsenen funktionierende soziale Beziehungen aufzunehmen.
Arbeits- und Lernverhalten
Probleme im Arbeits- und Lernverhalten zeigen sich oft als Problem, mit der Arbeit anzufangen, als Leistungsverweigerung, als übergroßer Bewegungsdrang während des Unterrichts, als regelmäßige Schwierigkeit, sich zu konzentrieren oder einmal längere Zeit durchzuhalten. Einige fallen dann durch häufiges Stören auf, andere werden völlig passiv und schweigsam.
Diesen Kindern kann der FuA helfen, die Gründe für ihr Verhalten herauszufinden, zu lernen, wie sie ihre Arbeit besser planen und organisieren (Heftführung, die richtigen Arbeitsmaterialien usw.) und zu lernen, wie sie sich selbst besser steuern und motivieren können.
Fehlendes Selbstbewusstsein – Ängste
Wenn Kinder unter großer Ängstlichkeit leiden, wenn sie sich aufgrund mangelnden Selbstwertgefühls minderwertig vorkommen und sich daher zurückziehen, wenn sie immer wieder vor Angst nicht mehr in der Lage sind, sich den Aufgaben in der Schule und im Unterricht zu stellen, dann können sie in diese Gruppe gehen.
In dieser Gruppe wollen wir vor allem die Selbstsicherheit trainieren. In Spielen, Gesprächen und Übungen sollen die Kinder lernen können, ihre Schwächen und gelegentlichen Misserfolge zu akzeptieren, ihre Ängste vor Niederlagen abzubauen und sich selbst realistisch einzuschätzen. Die kleine Gruppe des FuA ist hier ein hilfreicher alternativer Lernraum, hier können die Schüler positive Kontakte zu anderen Mitschülern aufbauen und erfahren.
Auch wenn die drei Gruppen aufgrund der unterschiedlichen Problemlagen unterschiedliche Vorgehensweisen haben, gibt es doch einige grundsätzliche Ziele, die allen FuA-Gruppen gemeinsam sind:
- Verbesserung der sozialen Wahrnehmung (gegenüber Mitschülern ebenso wie gegenüber Erwachsenen)
- Wahrnehmung von Gefühlen, Absichten und Wünschen des Gegenübers
- Ausdrücken der eigenen Empfindungen gegenüber den anderen
- Sich in andere einfühlen können
- Sensibilisierung für Gruppenprozesse
- Selbstreflexion (Einschätzung der eigenen Situation in der Gruppe)
- Darstellung von Konflikten, Entwickeln von Lösungsstrategien
- Entwicklung der Fähigkeit zu konstruktiver und sachlicher Kritik in Gruppenprozessen
- Erlernen der Regelfähigkeit
- Fähigkeit, in einer Gruppe Regeln zu finden
- Fähigkeit, sich auf Regeln zu einigen
Wer kann am FuA teilnehmen?
Die Zuweisung zum FuA erfolgt jeweils auf den Beratungskonferenzen – in Absprache mit der Sozialpädagogin oder dem Sozialpädagogen. Dabei handelt es sich um eine Empfehlung. Die Eltern werden über die Zuweisung schriftlich informiert; sie entscheiden mit ihrer Unterschrift über die Zuweisung des Kindes.
Aufgrund der kleinen Gruppen können nur wenige Kinder am FuA teilnehmen (ca. 2 Kinder pro Klasse). Die Förderung in einer FuA-Gruppe dauert mindestens ein halbes Jahr.